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Reise-Erinnerungen in Bildern (E.-J. Koch, 2003)

Was meine Bilder zeigen, gibt es so nicht mehr - geschädigt durch Überbevölkerung, Industrie und Tou-rismus.Ich male die Natur, wie meine Frau Elga und ich sie auf unseren Reisen 1964 bis 1967 und 1978 bis 1985 erlebt haben. Mein visuelles Gedächtnis hat vieles bewahrt - freilich in einer Auswahl, die nicht immer von meinem Bewusstsein bestimmt wird.

Im Getriebe der zeitgenössischen Kunst entstehen oft Bilder, mit denen der Maler auf sich selbst und die Verwirrung der Menschen hinweist. Das ist eine Warnung: wir nehmen die Natur nicht mehr wahr, weil wir sie zerstören - und umgekehrt. Wir leben in einer Großstadt-Kultur. In Hast ständig abgelenkt, vergessen wir natürliche Verpflichtungen:

                               Erhalte, Du, bitte, die Schönheit unserer Erde.

Das gilt für jeden. Doch wir sind in unserem System gefangen. Die Natur bleibt draußen. Wir werden unruhig. Die Unruhe von heute ist die Angst von morgen, das Ende von übermorgen. Zwanghaft versuchen wir Neues, um einen Ausweg zu finden oder um uns zu betäuben. Moden kommen und gehen. Formen werden aufgelöst, Traditionen und Grenzen fallen - gut, aber es ist zuviel. Ohne Form und Grenze werden wir heimatlos.

In München nach dem Krieg habe ich im Atelier eines bekannten Malers Zeichnen gelernt. Ich hatte einen Warteplatz für die Kunstakademie, musste aber 1948 bereits das Vorstudium abbrechen, um in der väterlichen Weinhandlung zu helfen. Das brachte mein Leben in eine völlig andere Bahn. Erst 39 Jahre später konnte ich wieder malen. Es war die Arbeit an diesen Bildern. Sie sind somit auch als Hoffnung für jene Menschen gemalt, die Träume ihrer Jugend erst im Alter verwirklichen können.

Heute herrscht die Meinung, dass Kunst in immer neuer Art Grenzen aufreißen muss. Ich kann nur die Natur darstellen, wie wir sie auf unseren Reisen gesehen haben. Ich erinnere mich an Erscheinungen und male sie. Jede Absicht geht in meiner Erinnerung unter. Jedes Bild trägt den Stil der jeweiligen Stimmung.

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